Zu welchen Problemen oder Folgeerkrankungen führt die KPU / HPU ?


Eine Person die vermehrt Kryptophyrrol über den Urin ausscheidet, wird Pyrroliker genannt.

Nach allem, was bis jetzt bekannt ist, ist der Pyrroliker anders.

 

Unseren “normalen” Mitbürgern ist er oft suspekt. Nicht ganz normal. Ein Hypochonder vielleicht.

Als Hippokrates die verschiedenen Temperamentstypen einteilte, hätte er vielleicht dem Choleriker, Melancholiker, Phlegmatiker und Sanguiniker den Pyrroliker hinzugesellt.

 

Als den Vertreter des Temperaments nicht nur der Hyperaktivität, sondern auch des Hypochonders. Denn es sind die Menschen, denen dauernd etwas fehlt, die ständig mit ihren Krankheiten beschäftigt sind.

 

Für die Ärzte, die mit der Kryptopyrrolurie arbeiten, ist der Pyrroliker ein Mensch, der keine Vitamin B6–Reserven hat. Dr. Bodo Kuklinski sagt: “Gesundheit wird in der Zelle gemacht. Im kleinsten chemischen Labor unseres Körpers müssen bestimmte Substanzen vorhanden sein, dass wir Menschen funktionieren können, dass wir auf den Ebenen Körper, Seele und Geist gesund sind. Hier ist alles abhängig von der richtigen Zusammensetzung. Der Pyrroliker verliert Vitamin B6 und Zink durch den Urin.

 

Unser Körper ist normalerweise in der Lage, alle Reparaturvorgänge bei dem Eindringen von Schadstoffen, Viren oder Bakterien selbst zu leisten. Nicht so der Pyrroliker. Er leidet von Geburt an lebenslang an einem chronischen Vitamin B6 und Zinkdefizit, das er nicht durch eine normale, gesunde Mischernährung ausgleichen kann.

Die Folgen können unbemerkt bleiben, so lange diese Personen schadstoffarm leben, arbeiten und sich einigermaßen naturbelassen ernähren können, sowie unter keinen starken psychischen und körperlichen Belastungen oder Stress stehen.

Die heutigen Lebensumstände, Ernährungsgewohnheiten und Schadstofffaktoren sind Risikofaktoren, die zur Demaskierung der Pyrrolurie führen”.

 

Es fällt auf, dass Pyrroliker auf der einen Seite nicht belastbar sind. Alles ist zu viel, sie sind träge, phlegmatisch, haben Angst, Panik, Depressionen, Suizidgedanken und Suizidgefahr, Halluzinationen, Unwirklichkeitsgefühl.

 

Auf der anderen Seite gibt es Pyrroliker, die keine psychische Problematik zeigen. Lässt es ihre Gesundheit zu, sind sie kreativ und überaktiv. Viele Pyrroliker verwirklichen Ideen und Projekte bis ins hohe Alter, meist ohne entsprechende Prüfungen im Beruf oder Studium bestanden zu haben.

Beide, sowohl der nicht belastbare als auch der überaktive Pyrroliker, leben oft hektisch und im Chaos und leiden an Wahrnehmungsstörungen.

 

 

Folgende Krankheitsbilder kann eine Kryptophyrrolurie begünstigen:

 

  • ADS, ADHS,
  • Chronische Erkrankungen wie Allergien, Neurodermitis, Psoriasis, Darm, Bronchial- und Lungenkrankheiten
  • Frauenleiden,
  • Herpes simples-Viruserkrankungen,
  • HWS Syndrom,
  • Kinderkrankheiten (typisch) Polypen, Zöliakie,
  • Krebs,
  • Mykosen (Pilze) und Parasiten im Körper,
  • Multiorganerkrankungen (Patienten mit Multiorganerkrankungen, die diagnostisch nicht abgeklärt werden konnten),
  • Typ-1-Diabetes,
  • MCS, (Multiple Chemikalien Sensibilität), Vergiftungen mit Schwermetallen,
  • Psychische Erkrankungen, Depression, Psychosen, Schizophrenie,
  • Sucht, Alkohol- und Nikotin-Unverträglichkeit, Narkose-Unverträglichkeit,
  • Es gibt genügend Fälle von Pyrroliker-Kindern, die trotz hoher Intelligenz als retardiert in der Sonderschule landen,
  • Einige Pyrroliker leiden unter Essstörungen (Magersucht), nervöser Erschöpfung, Schlaflosigkeit, starken inneren Spannungen, unkontrolliertem Verhalten, plötzlichem Ausrasten, Aggressivität, Amnesie (gestörtes Erinnerungsvermögen), Autismus, Epilepsie, Schizophrenie, paranoider oder halluzinoider Psychose,
  • Der Pyrroliker bevorzugt im Alter das Alleinsein, die Zurückgezogenheit und gilt als Sonderling.

 

 

Wie kommt es nun zu all diesen Störungen?

 

 

Bisherige Untersuchungen an rund 800 Patienten ergaben einen positiven Zusammenhang zwischen pathologisch erhöhten Kryptopyrrolwerten und nitrosativem Stress.

 

Nitrosativer Stress entsteht, wenn durch eine gesteigerte Produktion mehr stickstoffhaltige Verbindungen wie Stickstoffmonoxid (NO) im Organismus vorhanden sind als abgebaut werden können. Dies kann zu Veränderungen in Protein-Strukturen und damit zur Störung der normalen Proteinfunktionen führen.

 

Kryptopyrroliker zeigen eine erhöhte NO(Stickstoffmonoxid)-Produktion, messbar durch pathologisch hohen Citrullinwerten im Urin oder an erhöhten NO-Konzentrationen der Ausatmungsluft.

 

Citrullin ist eine Aminosäure, die als Nebenprodukt der NO-Synthese aus:

 

L-Arginin + Sauerstoff = NO + Citrullin

 

entsteht. NO und Citrullin sind keine stabilen Werte. Sie zeigen sehr rasche Schwankungen, besonders unter körperlichen Belastungen, die bekanntermaßen mit einem erhöhten Sauerstoffumsatz auf Stoffwechselebene insbesondere in den Mitochondrien einhergehen.

 

Mit dieser Feststellung ergeben sich enorme Konsequenzen hinsichtlich Diagnostik, Therapie und Einschätzung der Pyrrolurie als ein nicht selbständiges Erkrankungsbild, sondern als ein Begleitsymptom einer organübergreifenden Multisystemerkrankung, da sich diese Störung an vielen Stellen im Körper bemerkbar machen kann.

 

NO kommt in vier verschiedenen Wegen im Organismus zustande:

 

  • Endotheliale NO-Synthese (eNOS). Hier wird NO in den Innenwänden der Blutarterien gebildet.
  • Neuronale NO-Synthese (nNOS), der Bildungsort ist die Nervenzelle.

 

Beide NO-Formen dienen als Nervenbotenstoffe bei der Übertragung neuronaler Signale.

 

  • NO-Gas(iNOS) wird auch vom Immunsystem zur Abwehr von Krankheitserregern benötigt. Diese induzierbare Form des NO-Gas steigt bei Infekten durch Bakterien, Viren, Parasitosen, aber auch durch Chemikalienbelastungen an.
  • Mitochondriale NO-Synthese (mtNOS). Mitochondrien bilden NO als Stoffwechselregulator für die zelluläre Energie-(ATP)-Produktion.

 

NO hat die Eigenschaft, sich an Eisen-, besonders an eisenhaltige Enzyme zu binden und diese zu blockieren. Diese Bindung ist reversibel und kann durch hohen Sauerstoffdruck im Blut wieder gelöst werden. Dies erklärt auch den Sauerstoffhunger betroffener Patienten.

 

Die biochemischen Auswirkungen einer erhöhten NO-Gas Produktion sind:

 

1. Hemmung der eisenhaltigen  Enzyme in der Atmungskette der zellulären Energieproduktion. Mit dieser Hemmung wird weniger ATP gebildet, die Blockade bedeutet jedoch gleichzeitig auch eine verstärkte Superoxidbildung in den Energiekraftwerken, die durch körperliche Belastung und damit gesteigertem Stoffwechsel, noch verstärkt wird.

 

2. Eines der eisenhaltigen Enzyme ist die Leber-Hydroxylase, die die Umwandlung von Cholesterin in Gallensäuren bewerkstelligt. Eine Blockade führt damit frühzeitig zu einem Cholesterinanstieg, der völlig diätresistent ist und nichts mit cholesterinreicher Ernährung zu tun hat.

 

Da in den Mitochondrien die Zellatmung und damit die ATP-Produktion ablaufen, entwickeln sich massive Stoffwechseldefizite, die sich dann klinisch in Form von Laktoseintoleranz, vor allen Dingen jedoch in einem chronischen Energiedefizit äußern.

 

Dieses macht sich besonders in den energiebedürftigen Organen wie zentralem Nervensystem und der Muskulatur bemerkbar. Betroffene leiden an einem chronischen Energiedefizit, sind leichter erschöpfbar, brauchen längere Erholungspausen, Konzentrationsleistungen sind nur noch in eingeschränkter Zeit möglich.

 

Ausdauerleistungen, die besonders Energie aus der Fettsäurenoxidation bedürfen, sind kaum noch möglich.

Das ständige Hungergefühl zwingt Betroffene zu essen, die überschüssigen Nährstoffe blockieren jedoch häufig zusätzlich die Energieerzeugung, so dass ständiger Esszwang das Energiedefizit nicht korrigiert, sondern eher verstärkt.

Energie aus Kohlenhydraten kann alleine schon durch den B-Vitamin Mangel nicht verwertet werden, dies führt dann zu einer zwangsläufigen Gewichtszunahme, während Eiweiße und Fettsäuren energetisch besser verwertet werden können (z.B. Fleisch und Fisch).

Klinische Folge ist die Neigung zu erhöhtem Fettansatz, chronischer Hunger, chronische Unterzuckerungssituationen und Neigung zu erhöhten Cholesterinwerten.

 

Weitere Konsequenzen sind vererbbare Störungen der Eiweißproduktion, so dass Erbkrankheiten auftreten können, chronische Immuninsuffizienz mit Infektanfälligkeit, Schilddrüsenfunktionsstörungen, vererbbare Formen von Depression, ADHS, Autoimmunerkrankungen.

Die Kryptophyrrolurie ist vererbbar.

 

Das chronische Energiedefizit äußert sich folglich in einem chronischen Müdigkeits- und Erschöpfungssyndrom.

 

Die Aminosäure Citrullin hat die Eigenschaft, sich an bestimmte Eiweiße, beispielsweise Fibrinogen, anzulagern. Dieses citrullinierte Fibrinogen wirkt als Antigen und löst Autoimmunreaktionen aus, dies bedeutet, das Immunsystem ist fehlgeleitet und greift nun das körpereigene Gewebe an, besonders in den Gelenken und der Wirbelsäule, so dass als Folge chronische wechselnde  Gelenkbeschwerden oder auch chronische Lendenwirbelsäulenschmerzen entstehen, die nichts mit körperlichen Belastungen zu tun haben.

Wenn diese Prozesse langfristig ablaufen kann ein Gelenkrheumatismus entstehen.

 

Die Blockade des mitochondrialen Energiestoffwechsels führt dazu, dass sich die Mitochondrien zu Kanonen freier Radikale entwickeln, die einen oxidativen Stress auslösen. Nun greifen auch vermehrt freie Radikale das Gewebe an. Alleine mit einem vermehrten Auftreten von freien Radikalen bringt die moderne Medizin rund 200 Krankheiten in einen direkten Zusammenhang.  

 

Treten jetzt Chemikalienbelastungen hinzu, setzen Th1-Lymphocyten verstärkt Interferon frei, das ein starker Stimulator für eine weitere iNO-Synthese ist.

Dies bedeutet, dass Pyrroliker chemikaliensensitive Personen sind.

 

Das chronische Energiedefizit zwingt die Zellen zum Erhalt ihrer Überlebensfähigkeit, sekundäre „Notstromaggregate“ wie den Gärungsstoffwechsel zu aktivieren.

Dadurch wird die Bildung von Krebszellen begünstigt. Zusätzlich kommt hinzu, dass NO im Körper zu einer verstärkten Nitrosaminbildung führt, so dass sich hier ein erhöhtes Risiko für genetische Veränderungen entwickelt.

 

NO-Gas und freie Radikale bilden einen tödlichen Cocktail (Peroxinitrit).

 

Peroxinitrit ist hochtoxisch, oxidierend und lagert sich an Aminosäuren wie Serotonin an. Die Anlagerung an Phenylanalin führt zu Anlagerungen an Tyrosin, so dass auch Autoimmunreaktionen zum Beispiel in der Schilddrüse und den Nervenbotenstoffen ausgelöst werden können. Ein typisches Beispiel ist die Hashimoto-Thyreoiditis.

Die Anlagerungsprodukte sind nitrosierte Aminosäuren, z.B. Nitrotyrosin, die heute ebenfalls wie citrullinierte Peptide nachweisbar sind.

 

Peroxinitrit und nitrosierte Aminosäuren finden sich sehr früh bei chronischen Entzündungsprozessen insbesondere im Nervensystem. Beispiele sind Multiple Sklerose (Autoimmunerkrankung des Nervensystems), amyotropher Lateralsklerose.

Dabei kommt es zu einer fortschreitenden und irreversiblen Schädigung oder Degeneration der Nervenzellen, die für die Muskelbewegungen verantwortlich sind. Peroxinitrit und nitrosierte Aminosäuren sind aber auch bei Arteriosklerose und anderen Krankheiten nachweisbar.

Als Folge entwickeln sich auch Störungen des Hormonhaushaltes und der Neurotransmitter im Gehirn.

Bei chronisch erhöhter Peroxinitritbildung steigt damit auch das Risiko für Autoimmunerkrankungen aller Art.

 

Mit der irreversiblen Hemmung der Mitochondrienfunktion und dem Dauerbeschuss durch Sauerstoffradikale werden auch Zellen und die Zellkern-DNS geschädigt, außerdem kommt es zu einer Schädigung des mitochondrialen Genoms.

 

Nicht nur die Zellkerne besitzen Gene. Auch die Mitochondrien (zellinterne Energiekraftwerke) besitzen ein ringförmiges Genom, bestehend aus 37 DNS-Molekülen, die aufgrund eines geringen Histon-Eiweißgehaltes nicht reparabel sind.

 

Die Schädigung des mitochondrialen Genoms setzt nicht sofort ein, sondern nach einer gewissen Latenzzeit. Die Ursache liegt darin, dass jedes mitochondriale Gen ungefähr 500 bis 1.000 Kopien besitzt.

 

Werden 5 bis 10% der Kopien geschädigt, ist klinisch noch mit keiner gravierenden Leistungseinbuße zu rechnen. Steigt dieser auf 40 oder 50% an, zeigen sich schon deutliche Leistungseinbußen der mitochondrialen Funktion.

 

Am häufigsten findet man Störungen der Pyruvatkinase mit Kohlenhydratverwertungsstörungen. Kohlenhydrate aus Zucker, Nahrungsmitteln können energetisch nicht verwertet werden. Sie führen zu einer Laktazidose. Mit Ausbildung dieser Laktazidose verstärken sich Stoffwechselstörungen und die Erschöpfbarkeit der Patienten.

Mitochondriale genetische Schäden werden mütterlicherseits vererbt, nicht durch den Vater, da die Mitochondrien eine eigenständige Vermehrung aufweisen und über die Eizelle weitergegeben werden.

 

Die Kryptopyrrolurie zeigt im Tagesverlauf starke Schwankungen und ist als Stressfaktor für das Nervensystem zu werten und führt zu den bekannten Defiziten an Vitamin B6 und Zink.

 

Ein chronisches Energiedefizit im Nervensystem führt häufig zu zusätzlichen Aktivierungen von C-Nervenfasern.

 

Diese umgeben netzartig die Mastzellen, so dass bei Reizungen auch verstärkt Histamin freigesetzt wird. Die chronische erhöhte Histaminausscheidung wirkt auf das Hirn erregend, peripher ist es eine Frage der Zeit, wann sich Allergien gegen äußere Faktoren (Pollen, Staub usw.) ausbilden.

Die betroffenen Personen erkranken nicht wegen der Pollen, oder der Milben an allergischen Reaktionen, sondern an einer gesteigerten Histaminfreisetzung und einem gestörten Histaminabbau.

 

Zum Histaminabbau benötigt der Organismus Kupfer und Vitamin B6. Falls wenig Fleisch gegessen wird, geraten Betroffene zusätzlich in ein Vitamin B6-, Vitamin B12- und Methionindefizit. Ausreichend Methionin kann der Körper nur über Fleisch aufnehmen.

Damit kann im Gehirn und peripher nicht mehr ausreichend Histamin abgebaut werden.

 

Ein Zinkmangel führt zur Funktionsschwäche der Zn/Cu-Superoxiddismutase. Außerdem werden Glutathion-S-Transferasen bei Zinkmangel wirkungslos. Bei Betroffenen ist nun die zellinterne Entgiftung blockiert und daher  reagieren sie empfindlicher auf Fremd- und Schadstoffe.

 

Zusätzlich hemmt NO auch die Cytochrom-P450-Enzyme, die für die Phase-I-Entgiftung sehr wichtig sind. Hier entscheidet sich beispielsweise wie schnell ein Raucher an Lungen- oder Bronichialkrebs erkrankt.

 

Zusammenfassend stellen wir fest, dass die Kryptopyrrolurie nur als Begleitsymptom einer wesentlich ernsteren Störung auf zellulärer Ebene signalisiert, die organübergreifend Leistungsdefizite auslöst und bei Nichtbeachtung zu massivsten Störungen der Gesundheit auf Multiorganebene wirksam wird.

 

So zeigen Mütter mit Kryptopyrrolurie ein erhöhtes Risiko für Schwangerschaftskomplikationen. NO-Gas aktiviert die Gebährmutterkontraktionen und öffnet den Muttermund. Die Folgen sind Frühgeburten.

 

Als weitere Symptome der Kryptopyrrolurie sind ein erhöhtes Risiko für Neurodermitis, Nasenpolypen, Mittelohrentzündungen, Bronchitiden, Allergien.

 

Aus den ganzen genannten Fakten heraus folgt, dass die Behandlung der Pyrrolurie mit B-Vitaminen, Zink und anderen Mikronährstoffen erfolgen kann.

Dies ist nur durch Mikronährstoffe möglich, welche die bestehenden Defizite ausgleichen und so den Stoffwechsel auf breiter Front normalisieren.

Betrachten wir die im Kindesalter auftretenden ADHS (Aufmerksamkeits Defizit Syndrom), Neurodermitis-, Erschöpfungs-, Schmerz- und Allergie-Erscheinungen, sind dies nicht isolierte Erkrankungen, sondern stets Ausdruck der Kryptopyrrolurie.

 

Eine ursachengemäße Therapie ist folglich nur mit Vitalstoffen möglich, nie jedoch durch symptomatische Behandlung wie Ritalin, Kortikoide oder andere auf das Immunsystem einwirkende Medikamente.

 

Zahlreiche Dipeptidasen des Dünndarms (Eiweiß abbauende Enzyme) wirken nur zinkabhängig. So genannte Milchunverträglichkeiten haben hier ihre Ursache. Da bei der Kryptopyrrolurie auch Abbaustörungen von Laktose, Fruktose und Gluten zwangsläufig sind, entwickeln sich auch die dazugehörigen Darmsymptome.

 

Störungen von Schilddrüse, Nebennieren und Bauchspeicheldrüse

 

Der Spiegel des Hormons TSH liegt nach Untersuchungen von Kamsteeg bei 60% der KPU-Betroffenen unter 2 mU/l, bei Frauen beträgt der Anteil sogar 85%. Der Bereich zwischen 0,35 und 2 mU/l liegt innerhalb der schulmedizinischen Norm, Kamsteeg beobachtete jedoch bei diesen Werten bei Menschen mittleren Alters gehäuft Abweichungen anderer Laborparameter.

Das von der Hypophyse ausgeschüttete "Steuerhormon" TSH regelt die Ausschüttung der Schilddrüsenhormone, die wiederum auf die Tätigkeit anderer endokriner Drüsen einwirken. So greifen sie z.B. über eine Regelung der Insulinfreisetzung aus der Bauchspeicheldrüse in den Glukosestoffwechsel ein und beeinflussen die Tätigkeit der Nebenniere.

Ein niedriger TSH-Spiegel kann Funktionsstörungen der Schilddrüse, Nebenniere, Bauchspeicheldrüse und des Magens zur Folge haben.

Besonders häufig treten Erkrankungen der Schilddrüse auf, meist in Form einer Schilddrüsen-Unterfunktion oder Hashimoto Thyreoiditis. Eine Unterfunktion der Nebennieren ist ebenfalls oft zu beobachten.

 

Sie macht sich bemerkbar durch:

  • häufiges Wasserlassen
  • niedrigen oder stark wechselnden Blutdruck
  • chronische Infektionen
  • rheumatische Arthritis
  • Beschwerden der oberen Luftwege
  • starke Erschöpfung

 

Autoimmunerkrankungen

 

Menschen mit KPU sind nach Kamsteeg überdurchschnittlich häufig von Autoimmunerkrankungen betroffen. Kamsteeg führt dies auf von der Leber nicht entsorgte bioaktive (u.a. porphyrinogene) Substanzen zurück, die sich im Gewebe anreichern, mit den Zellmembranen reagieren und in der Folge vom Immunsystem als nicht körpereigen angesehen und bekämpft werden. Eine weitere von Kamsteeg angeführte Theorie sieht die Zerstörung der Arachidonsäure durch freie Radikale als gemeinsame Ursache für die Entstehung von Autoimmunerkrankungen.

Besonders häufig wurden von Kamsteeg im Zusammenhang mit HPU die Autoimmunerkrankungen Hashimoto-Thyreoiditis und Primäre biliäre Zirrhose (PCB) beobachtet. Beide Erkrankungen werden oft während oder nach Schwangerschaften oder nach Virusinfekten manifest. Achtung: Aufgrund der "gesunden" gelb-bräunlichen Hautfarbe der PCB-Patienten besteht die Gefahr einer falschen Einschätzung des Gesundheitszustandes.

 

 

Störungen im Histaminstoffwechsel

 

Aüßern sich in abweichenden Histamin-Blutspiegeln, sind bei Pyrrolikern häufig, können eine große Anzahl sehr unterschiedlicher Symptome verursachen, unter anderem eine Histaminintoleranz, und eine Besserung des Befindens erheblich hinauszögern.

 

 

Störungen im Glukosestoffwechsel

 

Oft findet sich bei Pyrrolikern ein chronisch niedriger oder instabiler Blutzuckerspiegel mit häufigen Blutzuckerabfällen, als funktionelle, reaktive oder Hypoglykämie bezeichnet. Diese kann nach Kamsteeg besonders bei Frauen ab 30 Jahren in Glucoseintoleranz oder Prädiabetes übergehen.

 

 

Nahrungsmittelintoleranzen

 

Bei Pyrrolurie treten häufig Nahrungsmittelintoleranzen auf. Kuklinski erklärt dies dadurch, dass zahlreiche Dipeptidasen des Dünndarms (Eiweiß abbauende Enzyme) nur zinkabhängig wirken und dass es damit zwangsläufig zu Abbaustörungen von Laktose, Fruktose und Gluten oder zu Pseudo-Allergien auf Eiweiß (z.B. Kuhmilch) komme. Thome führt an, dass in Folge der Eiweißverwertungsstörung bei Pyrrolurie das Immunsystem nicht optimal arbeite, da auch Antikörper aus Eiweißen bestehen.

Besonders häufig tritt nach Kamsteeg eine Glutenunverträglichkeit auf, ohne dass jedoch eine Zöliakie/Sprue vorliegt. Die überwiegende Zahl der 5.500 vom KEAC untersuchten Frauen wiesen diese Form der Gluten-Intoleranz auf. Einige Forumsmitglieder berichten von Besserungen vor allem psychischer Symptome durch das Meiden von Gluten. Die Fruchtzuckerunverträglichkeit ist ebenfalls häufig.

Auch Unverträglichkeiten gegen Kasein und Sojaprotein werden im Zusammenhang mit Pyrrolurie beobachtet, ebenso IgG- oder IgG(4)-vermittelte Lebensmittel-Unverträglichkeiten. Bei Darmbeschwerden, Heuschnupfen, Urticaria etc. bietet sich zur Feststellung dieser Art Unverträglichkeiten ein Screening über eine große Anzahl Nahrungsmittel an.

 

 

Quelle : Besser leben mit Melasse J.Rinne Syntropia Verlag